Asbesthaltiger Fußboden aus Vinyl-Asbest-Platten oder Cusion-Vinyl

Asbesthaltiger Fußboden aus Vinyl-Asbest-Platten oder Cusion-Vinyl

Häufig denken Immobilienbesitzer überhaupt nicht an eine mögliche Belastung mit Asbest, wenn in eine Bestandsimmobilie ein neuer Fußboden eingebaut wird.
Ein übersehen der Gefährdung kommt die Beteiligten einer solchen Fußbodenentfernung gesundheitlich teuer zu stehen, wenn dann doch Asbest verbaut war.
Damit also im Zweifelsfall asbesthaltige Fußböden nur mit Fachkenntnis, durch Fachpersonal und unter besonderen Schutzmaßnahmen ausgebaut werden, müssen Bauherren dringend einige Punkte zum Abklären einer möglichen Asbestbelastung überprüfen.

1. Wie alt ist die Immobilie oder der Fußboden?
   Die Verwendung von Asbest in Fußböden war von den sechziger Jahren an bis hinein in die achtziger Jahre weit verbreitet. Wurde die Immobilie in diesen Jahren erbaut oder hat in dieser Zeit einen neuen Fußboden erhalten, besteht der Verdacht auf Asbest im Bodenbelag.
2. Wie sieht der bisher verlegte Boden aus?
   Es gab hauptsächlich zwei verschiedene Fußbodenbeläge mit Asbest,
   – Cushion-Vinyl und
   – Vinyl-Asbest-Platten.
   
   Cushion-Vinyl, die auch als CV-Beläge bezeichnet werden, fallen durch ihre gräulich erscheinende Unterseite aus Pappe auf.
   Genau diese pappeähnliche Unterseite besteht fast vollständig aus schwach gebundenem Asbest, welches schnell und in hohem Maß freigesetzt werden kann. Vinyl-Asbest-Platten bestehen nur zum Teil aus stark gebundenem Asbest, das fest eingebunden ist. Solche, alternativ Floorflex genannten Vinyl-Asbest-Platten sind sehr hart und spröde. Schon bei leichten Verbiegen brechen sie. Dann ist ein deutliches Knacken zu hören.

Zum Verkleben der Fußböden wurde oft schwarzbrauner Bitumenkleber benutzt, der zusätzlich noch asbesthaltig sein könnte, es aber nicht immer ist.

Hat nun ein Immobilienbesitzer festgestellt, dass das Alter der Immobilie zur Hauptverwendungs­zeit von Asbest passt, sollten wir als Fachfirma hinzugezogen werden.
Zum sicheren Nachweis oder Nichtnachweis von Asbest führen wir die professionelle Analyse des Bodenbelags durch. Eine sichere Diagnose nur durch optische Begutachtung kann nicht gestellt werden.

Weist die Analyse das Vorhandensein von Asbest im Bodenbelag nach, muss dieser fachkundig entfernt werden, um gesundheitliche Schäden auszuschließen. Welches Verfahren angewendet wird, entscheiden wir danach, ob stark gebundene Vinyl-Asbest-Platten entfernt werden sollen oder ob es sich um schwachgebundene Asbestbeläge handelt. Eventuelle asbesthaltige Kleber werden als schwachgebunden eingeordnet.

Beim Entfernen der asbesthaltigen Bodenbeläge arbeiten wir nach der „technischen Regel für Gefahrstoff 519 (TRGS 519)“. Zum Beispiel findet sich hier die Vorschrift, dass Asbestfasern vollständig vermieden werden müssen. Auch die spätere Entsorgung des entfernten Bodenbelages mit Asbest übernehmen wir, da strenge Vorschriften für das Verpacken, Transportieren und Deponieren asbesthaltigen Materials eingehalten werden müssen. Zusätzlich besteht die Pflicht zur umfassenden fachgerechten Dokumentation.

Viele Menschen in Deutschland nehmen Asbest nicht mehr als aktuelles Problem wahr, weil es nicht mehr verbaut werden darf. Dennoch gibt es noch immer einen unglaublich großen Bestand an Gebäuden mit asbesthaltigen Bestandteilen, die bei einer Sanierung sorgfältig und fachgerecht saniert gehören. Und: In vielen Ländern, wie auch in China oder Russland ist Asbest noch immer ein Hauptbaustoff und wird in großem Stil produziert und eingesetzt.