Cushion-Vinyl wurde als Bahnenware verlegt. Diese asbesthaltigen Bodenbeläge sehen aus wie normale PVC Beläge mit unmodernen Mustern. Es befindet sich jedoch eine offenliegende Asbestschicht auf der Unterseite. Diese sieht aus wie hellgraue Pappe und hat ein hohes Risiko für die Freisetzung von Asbestfasern.
Floorflex Platten sind sehr widerstandsfähige und spröde Fliesen, jede 2. Fliese wurde standardmäßig bei der Verlegung um 90° gedreht. Das Aussehen kann zwar variieren, in den meisten Fällen sehen Floorflex wie PVC-Fliesen mit einem wolkigen, dezenten Muster in Grau aus. Floorflex gibt unbeschädigt ohne Abnutzungsspuren wenig bis keine Asbestfasern ab. Die Gefahr besteht, wenn diese Fliesen nicht mehr unversehrt sind, stark abgenutzt und zerbrochen sind. Eine zusätzliche Asbestgefährdung geht oft vom darunterligenden braun-schwarzen Bitumenkleber aus, der bei einer Asbestsanierung durch die Fachfirma mitentfernt wird.
Bodenbelag auf Asphaltbasis oder Bitumenbasis, der als Vorgänger der Vinyl-Asbest-Platten bezeichnet werden kann. Diese Asbesthartfliesen sind sehr spröde, brechen schnell. Sie wurden immer fest verlegt ähnlich wie normale Fliesen. Ein hoher Asbestanteil ist hier möglich.
Bei Teppichboden und Auslegeware wurde kein Asbest zur Herstellung eingesetzt. Wird verklebte Auslegware aus spätestens den 1980er Jahren entfernt, muss unter Umständen mit einem asbesthaltigen Teppichkleber gerechnet werden.
Auch wenn das Aussehen in Verbindung mit dem ungefähren Alter des Bodenbelags Hinweise auf vorhandenen Asbest sein können, kann nur über eine Materialprobe im Labor Asbest nachgewiesen oder ausgeschlossen werden.
Bis 1993 waren asbesthaltige Kleber, Putze und Spachtelmassen erlaubt. Besonders oft bei Vinyl-Asbest-Platten (Floor-Flex) wurde fast immer asbesthaltiger Bitumenkleber verwendet. Bitumenkleber ist gut an seiner typischen schwarzen Farbe zu erkennen. Der Asbestgehalt im Kleber kann jedoch nur über eine Materialprobe festgestellt werden.
Werden die Vinyl-Asbest-Platten entfernt, muss auf jeden Fall auch der schwarz-braune Bitumenkleber mitentfernt werden. Diese Asbestsanierung darf nur von einer Fachfirma mit entsprechendem Sachkundenachweis durchführen. Das ist auch sinnvoll, denn auch geeignete Sicherheitsausstattung mit Schleuse, Asbestsauger und mehr sind besonders für den Abschleifvorgang des Klebers wichtig.
Bevor Asbest im Jahr 1993 vollständig in Deutschland verboten wurde, war Asbest ein oft genutzter Zuschlagsstoff bei Zementformteilen, Fußbodenbelägen, Wandverkleidungen, in Putzen, Spachtelmassen, Estrichen und Klebern. Derart in Bindemitteln festgebunden, beträgt der Asbestanteil meist nicht mehr als 15%. Die Gefahr einer Faserfreisetzung besteht hauptsächlich bei Beschädigungen und mechanischer Beanspruchung.
Am gefährlichsten ist Asbest in schwach gebundener Form. Anders als beim fest gebundenen Asbest, der als Zuschlagsstoff in Bindemitteln vorliegt, besteht hier die Gefahr für eine hohe Faseremission. Besonders bei Dämmungen und Dichtungen kamen Spritzasbest, Asbestpappe, Leichtbauplatten oder Dämmmatten zum Einsatz, die bis zu 100% aus Asbest bestehen können. Die lockere Faserstruktur wie Wolle oder grobe Pappe ist gut zu erkennen.